Mütter

Andrea Ebenhöch • 5. Mai 2024

über eine besondere Beziehung

(Im folgenden geht es um „normale“ Mutter / Kind Beziehungen, nicht um psychisch auffällige Personen.)


Unsere Mutter ist wohl die prägendste Person in unserem Leben. Wir waren meist 9 Monate untrennbar verbunden.

In dieser Zeit haben wir alles, was sie gefühlt und gedacht hat mit ihr geteilt, alle Ängste, alle Sorgen, aber auch alle Freude und Liebe. Manches davon haben wir übernommen, als wäre es unser eigenes.

Wir waren aufgehoben und geborgen in ihrem warmen Schoß. Als Babys und Kinder wurden wir von ihr umhegt und versorgt. Wir haben uns voll und ganz auf sie verlassen.

Mit der Trennung der Geburt wurde uns schmerzlich bewusst, dass wir 2 getrennte Wesen in einer dualen Welt sind.

Unsere Mütter haben uns nach bestem Wissen und Gewissen erzogen. Aber es liegt in der Natur der Dinge, dass wir uns trotzdem oft ungeliebt gefühlt haben. Menschen sind verschieden und manchmal korrelieren die Bedürfnisse.

  • Die Mama braucht Ruhe und das Kind will spielen.
  • Die Mama hat es eilig, weil sie noch einkaufen muss, das Kind will auf dem Spielplatz bleiben.
  • Die Mutti muss und will arbeiten gehen, das Kind möchte Nähe.
  • Die Mama ist erschöpft, das Kind möchte eine Geschichte erzählen
  • usw.

All diese unterschiedlichen Bedürfnisse führen dazu, dass einer der beiden manchmal zu kurz kommt. Entweder die Mutter oder das Kind.

Was noch hinzukommt ist, dass Mütter ihre eigenen Wunden haben und auch nicht immer optimal reagieren. Auch sie waren einmal Kinder, die Zurückweisungen erfahren haben. Man möchte es vielleicht anders machen, als die eigenen Eltern, will eine „gute“ Mutter sein und doch wirken in Stresssituationen oft die alten Muster und unbearbeiteten inneren Konflikte( ungeheiltes inneres Kind) . Wir sind dann manchmal ungehalten, ungerecht, überfordert und abweisend.

Und doch möchten wir für unsere Kinder das Beste und machen uns Vorwürfe, wenn wir falsch gehandelt haben und unsere Kinder von uns verletzt wurden.
Wenn sie heranwachsen müssen sie auch lernen, dass die Mutter ein eigenes Wesen mit eigenen Bedürfnissen und Fehlern ist, die eben auch nicht immer nach den Wünschen der Kinder funktioniert. Auch das führt manchmal zu Konflikten. Im Kind entstehen durch all das Wut, Angst, das Gefühl nicht geliebt zu werden, Trauer, Scham und manchmal das Gefühl nicht wertvoll zu sein.

Wir alle, auch unsere Mütter, die auch Kinder waren, tragen diese versteckten Wunden mit uns herum. Solange wir sie nicht ins Bewusstsein geholt und integriert haben, piesacken sie uns und andere.

Unser Verhältnis zu unseren Müttern ist dadurch oft zwiegespalten. Auf der einen Seite lieben wir sie, auf der anderen fühlen wir uns verletzt, bevormundet, manipuliert, beurteilt, nicht angenommen und anerkannt wie wir sind.

Auf beiden Seiten stehen Menschen mit ihren eigenen Geschichten.

Aber die Beziehung zu unserer Mutter bietet eine hervorragende Gelegenheit, unsere Grenzen zu erkunden und zu setzen, auch wenn das manchmal schwierig ist. Mit keinem anderen Menschen war die Verbindung so eng und kein anderer Mensch liebt uns so bedingungslos, wenn es uns auch manchmal anders vorkommt. Erinnere dich daran, dass jeder Mensch nach bestem Wissen und Gewissen handelt. Wenn er es besser wüsste, würde er es anders machen. Fehler liegen in der menschlichen Natur. Zu diesem Thema verlinke ich dir hier eine kostenlose Meditation. (Selbstfürsorge, Selbstliebe, Vergebung)

Und immer, auch wenn das Verhältnis noch so bescheiden ist, hat dir deine Mutter dein Leben geschenkt.